Oktober 2016: Tanja und Horst Kottmann zu Besuch in Nice View

Im Oktober 2010 haben wir erstmals einen Urlaub in Kenia verbracht.Im Laufe dieses Urlaubs konnten wir das Elend und die Armut der kenianischen Einwohner im Raum Mombasa schon gut erkennen. Durch einen jungen kenianischen Mann, den wir auf einem Ausflug kennenlernten und der auch relativ gut…

Im Oktober 2010 haben wir erstmals einen Urlaub in Kenia verbracht.

Im Laufe dieses Urlaubs konnten wir das Elend und die Armut der kenianischen Einwohner im Raum Mombasa schon gut erkennen. Durch einen jungen kenianischen Mann, den wir auf einem Ausflug kennenlernten und der auch relativ gut deutsch sprach, vereinbarten wir einen Besuch mit zwei weiteren Gästen in einem Waisenhaus in Ukunda. Hier konnten wir ziemlich gut erkennen, wie es tatsächlich den Kindern ergeht und wie sie leben. Darüber waren wir sehr ergriffen.

Nachdem wir wieder zu Hause waren, haben wir im Internet nach einer sinnvollen Möglichkeit gesucht, gerade Kindern in Kenia in einem Waisenhaus zu helfen. Hierbei stießen wir auf das von der deutschen Familie Dürr aufgebaute Projekt Schwarz-Weiß e.V.

Da wir wollten, dass unsere Hilfe auch tatsächlich den Kindern zugutekommt, sahen wir hier eine gute Möglichkeit, die für uns vielversprechend war.

Wir entschlossen uns, zum Januar 2011 eine Patenschaft für die damals erst 1-jährige XX zu übernehmen.

Durch den weiteren ständigen Kontakt mit Familie Dürr und durch das laufende Informationsmaterial, aus dem wir die Entwicklung von dem Patenkind XX, sowie auch von dem gesamten Projekt erfahren konnten, waren wir immer relativ gut informiert.

Wir entschlossen uns, in diesem Jahr wieder in Kenia Urlaub zu verbringen und nun erstmals das Waisenhaus und unser Patenkind live kennen zu lernen.

Im Oktober 2016 war es dann soweit. Wir waren 3 Wochen in Kenia und unser großer Wunsch war, das Nice-View-Children`s-Village zu besuchen. Wir nahmen mit Gudrun Kontakt auf und verabredeten uns gleich in der ersten Woche zu einem Treffen. Denise holte uns im Hotel ab. In Nice View angekommen wurden wir gleich von Gudrun begrüßt. Denise führte uns herum und zeigte uns alles. Gudrun lud uns zum Essen und später auch zum Kaffee ein.

Wir waren sehr wohl überrascht von der Herzlichkeit und Freundlichkeit mit der wir begrüßt und bewirtet wurden.

Über die gut strukturierten Verhältnisse und die Sauberkeit im gesamten Kinderdorf waren wir positiv beeindruckt, denn das was wir hier sahen, war der starke Kontrast zu dem gesamten Einzugsbereich im Großraum Mombasa. Hier sah man an allen Straßen Müllberge und unsaubere Landschaften.

Ich (Tanja) war sehr mit den Kindern beschäftigt. Während mein Mann (Horst) sich mit Gudrun unterhielt und die Dinge anschaute, die repariert, verbessert oder ausgetauscht werden müssten, da sie durch die große Beanspruchung und die Witterungseinflüsse (Meeresluft) verschlissen bzw. defekt waren.

Hierbei lernten wir auch Lutz und Karla kennen, die sich schon seit vielen Jahren in Nice-View engagieren. Es entstand sofort eine nette Atmosphäre zwischen uns allen, was wir sehr schön fanden.

Bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken mit den Kindern und allen anwesenden wurden wir über laufende Aktivitäten informiert und lernten uns etwas kennen.

Als wir abends wieder von Denise ins Hotel gebracht wurden, war unser erster Gedanke, wann wir wieder zu den Kindern nach Msambweni fahren.

Wir waren einige Male dort und wurden wie immer ganz herzlich empfangen.  Gudrun hatte uns auch eingeladen, mit ihr nach Mombasa zu fahren. Hier waren wir mit dabei auf den Behörden und bei diversen Einkäufen für Nice-View. Am Mittag fuhren wir zusammen an die Nordküste und aßen in einem Restaurant. Anschließend fuhren wir wieder nach Mombasa und besuchten den Markt und lernten das echte Mombasa und die engen Geschäftsgassen kennen.

Ganz beeindruckend fanden wir auch, als Denise mit ihrem Auto mitten in Mombasa anhielt und Gudrun aus dem Auto heraus, einem kranken Mann Geld gab. Als wir fragten warum, erklärte uns Gudrun, dass sie ihn kenne und er Leprakrank ist und er in Nice-View von ihr aufgenommen wurde, damit der Arbeit hatte. Leider hat dieser Mann verkrüppelte Hände und es war nicht möglich, dass er dort arbeiten konnte. Ich sah, wie der Mann es nicht glauben konnte, dass er Gudrun zufällig traf. Er bedankte sich mehrmals und war sichtlich gerührt.

An unserem letzten Sonntag in Kenia waren wir wieder zum Essen eingeladen und durften die zwischenzeitlich eingetroffene restliche Familie Dürr kennenlernen. Es wurde Geburtstag mit Marcel, Pascal und den Kindern, die im Oktober Geburtstag hatten, gefeiert. Als wir gingen wurden wir mit einem Lied, welches die Kinder Hand in Hand im Kreis gesungen haben, verabschiedet. Wir mussten unsere Tränen unterdrücken. 

Was die Familie Dürr in Msambweni mit Nice-View Children`s Village, mit Schule und Kindergarten, der Schreinerei, der Boutique & Schneiderei, dem Schreibwaren & Bücherladen, dem Farmprojekt und dem Nice-View Medical Center in Kenia auf die Beine gestellt hat, verdient mehr als nur ein Lob, Respekt und die allergrößte Hochachtung.

Leider konnten wir noch gar nicht alles besichtigen, da das Projekt doch auch räumlich mittlerweile sehr umfangreich geworden ist. Das holen wir beim nächsten Besuch gerne noch nach.

Die fast 60 Waisenkinder sowie auch die hier fast 200 unterrichteten Schulkinder in 8 Klassen sind die Zukunft des Landes Kenia und sollten so gut wie möglich unterstützt werden.

Wir haben uns deshalb entschlossen, eine Patenschaft für ein weiteres Kind (ZZ) zu übernehmen und uns weiter für das gesamte Projekt zu engagieren.

Schon heute freuen wir uns auf unseren nächsten Besuch, um alle wieder zu sehen.

Tanja & Horst Kottmann