April 2015: Unser Kleinbus

Ein neuer Mitarbeiter, der das Auto geputzt hat, ist mit ihm ohne Erlaubnis und ohne überhaupt fahren zu können, ein paar Meter gefahren und direkt an einen Baum geprallt. Zum Glück war kein Kind in der Nähe! Der Mitarbeiter bekommt selbstverständlich eine Abmahnung und es wird ein Teil seines Gehalts einbehalten. Aber dies hilft unserem Team in Kenia nicht wirklich weiter.

Da die zwei noch älteren und kleineren Autos, die für Fahranfänger zur Verfügung stehen und verwendet werden, wenn im Dorf und der Umgebung Fahrten anstehen, momentan entweder kaputt oder zerlegt sind, und die anderen Fahrzeuge dringend für Besorgungen, Instandsetzungsmaßnahmen oder Bauarbeiten (Berichte folgen) benötigt werden, muss nun wiederum vermehrt auf Privatautos von Familie Dürr zurückgegriffen werden. Denn es sollte immer ein Auto da sein, damit im Notfall ein Kind ins Krankenhaus gefahren werden kann. Daher hoffen wir, dass das Auto entweder noch repariert werden kann oder Projekt Schwarz-Weiß das Geld für ein weiteres gebrauchtes Auto, das dringend benötigt wird, zur Verfügung stellen kann. Dies fällt dem Verein momentan jedoch sehr schwer, da auch beispielsweise für die Klinik noch weitere Anschaffungen notwendig sind und wir hoffen daher auf weitere Paten und Sponsoren.

Generell sind die Autos ein Problem und ein großer Kostenfaktor, da sie durch die schlechten Straßen sehr beansprucht werden und unter dem Klima leiden, aber für die Arbeit einfach unerlässlich sind.

In Kenia ist es leider auch so, dass auch diejenigen, die einen Führerschein gemacht haben, nicht wirklich Auto fahren können. Unsere ältesten zwei Jungs, die zwischenzeitlich recht gut Auto fahren können, haben uns erzählt, wie Fahrstunden und Führerscheinprüfungen in Kenia so ablaufen.

Während der Fahrstunden dürfen nur 30 Stundenkilometer im 3. Gang gefahren werden. Ein Fahrlehrer war einmal so betrunken, dass er während der Fahrstunde sogar einschlief, jedoch total erschrak, als er aufwachte, da sein Fahrschüler zwischenzeitlich 60 im 4. Gang fuhr. Die theoretische Fahrprüfung eines unserer Jungs endete damit, dass er den Zweck zweier Schilder korrekt benennen konnte, die praktische Fahrprüfung mit dem Anlassen des Motors. Kein Wunder, dass auf Kenias Straßen so viele Unfälle passieren und Menschen ihr Leben lassen.

Ihr Projekt Schwarz-Weiß Team