Besucherbericht von Judith & Peter Dyrbusch mit Söhnen Lucas und Philipp (Okt 2012)

von Familie Dyrbusch: Im Herbst 2012 sind wir der Einladung der Familie Eggert gefolgt, mit Ihnen einen Urlaub in deren Privathaus in Msambweni zu verbringen. Unsere Vorfreude war riesig, auch, da wir das erste Mal nach Ostafrika reisten. Wir waren sehr gespannt auf diesen Landstrich am Indischen…

von Familie Dyrbusch:
Im Herbst 2012 sind wir der Einladung der Familie Eggert gefolgt, mit Ihnen einen Urlaub in deren Privathaus in Msambweni zu verbringen. Unsere Vorfreude war riesig, auch, da wir das erste Mal nach Ostafrika reisten. Wir waren sehr gespannt auf diesen Landstrich am Indischen Ozean, zumal wir uns im Vorfeld durch Erzählungen, Fotos und Berichte intensiv auf die Reise vorbereitet hatten.

Nach ziemlich strapaziöser Anreise waren wir dann endlich in Mombasa gelandet. Die Autofahrt von Mombasa nach Msambweni haben wir mit gemischten Gefühlen wahrgenommen: Fasziniert von den Eindrücken eines völlig „anderen“ Landes, geschockt von der Armut, entsetzt über den Dreck und den Müll, erstaunt über die Vielzahl der Menschen, ungläubig, dass das alles hier irgendwie funktioniert, froh, hier zu sein und gespannt, was wir alles erleben würden.

Endlich im Haus der Familie Eggert angekommen, wurden wir warmherzig und freundlich von den Bediensteten empfangen. Wir haben uns sofort sehr wohl gefühlt und ab dem ersten Tag die Möglichkeit wahrgenommen, die Menschen und deren Lebensweise in der Umgebung kennenzulernen.
 
Ein Hauptanliegen unserer Reise war es, das Hilfsprojekt Nice-View zu besuchen. Von zahlreichen Erzählungen hatten wir bereits viel über Nice-View mit seinem Kinderheim und dem Krankenhaus gehört. Auch unsere Gastfamilie ist dem Kinderheim seit Jahren verbunden. Aus ihren Erzählungen hatten wir bereits erfahren, wie es zu der Gründung des Heimes kam und welche Ideen dahinterstecken.

Am dritten Tag unserer Reise stand dann endlich der Besuch von Nice-View an. Frau Gudrun Dürr, die Leiterin der Einrichtung, hatte uns sehr freundlich in Empfang genommen. Wir durften uns alles genau ansehen, angefangen vom riesigen Außengelände mit vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder, die Klassenzimmer, den Kindergarten, die Schlafräume, den Speiseraum etc.

Was wir gesehen haben, hat uns sprachlos gemacht. Inmitten dieses armen Landstriches hat Familie Dürr eine Oase geschaffen, wo die Kinder ohne Hunger und Angst in einem liebevollen, geordneten Umfeld groß werden können. Darüberhinaus können die Kinder nach ihrer Schulausbildung in den Werkstätten von Nice-View gar eine Ausbildung absolvieren.

Nice-View steht nicht nur für die Deckung der Grundbedürfnisse der Kinder, vielmehr werden sie mit viele Liebe und Hingabe erzogen, an gesunde Ernährung herangeführt und optimal auf das Leben vorbereitet.

Uns war sofort klar, dass wir dieses Projekt unterstützen wollen und haben uns spontan vor Ort entschieden, für ein Waisenkind in Nice View die Patenschaft zu übernehmen.

Darüber hinaus hatten wir im Dorf einen aus sehr armen Verhältnissen stammenden Jungen kennengelernt, dessen Mutter die Familie verlassen hatte und der Verbleib des Vaters unklar war. Die Großmutter kümmerte sich um ihn und um seine beiden Stiefgeschwister. Der Junge war extrem abgemagert und dreckverkrustet. Nach Rücksprache mit Denise Dürr wurde der Junge unter unserer Patenschaft an der Schule von Nice View aufgenommen. Als Gastkind erhält er nun dort in liebevoller Atmosphäre seine Schulausbildung und - wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben – saubere Kleider und täglich ein warmes Mittagessen.

Nicht nur Waisenkinder haben die Möglichkeit in den Genuss dieser wunderbaren Einrichtung zu kommen, auch Kinder aus dem Ort werden unterstützt.

Für uns eine ganz besondere, bereichernde und prägende Lebenserfahrung, die wir in Msambweni machen durften.

Über eines sind wir uns in der Familie einig. Der Besuch in Msambweni und Nice View war ganz bestimmt nicht der letzte, und wir werden auch weiterhin diese Hilfsprojekt tatkräftig unterstützen.

An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals ganz herzlich bei Familie Eggert bedanken, die uns diesen unvergesslichen Urlaub erst ermöglicht hat!

Asante sana Kwaheri Msambweni