Januar 2015: Bericht von Katharina und Christoph

Wir sind Freunde von Marcel Dürr und immer wenn die Sprache auf Kenia und die Nice View Projekte kam, bemerkten wir die Begeisterung mit der er über das Land und die Aufgaben erzählte, die er und seine Familie übernommen haben. Daher haben wir uns für einen Urlaub in Kenia entschlossen, zusammen…

Wir sind Freunde von Marcel Dürr und immer wenn die Sprache auf Kenia und die Nice View Projekte kam, bemerkten wir die Begeisterung mit der er über das Land und die Aufgaben erzählte, die er und seine Familie übernommen haben. Daher haben wir uns für einen Urlaub in Kenia entschlossen, zusammen mit einem Ausflug zu den Projekten der Nice View Trust Foundation der Familie Dürr.



Im Oktober 2014 war es dann soweit: Wir haben uns während unseres Aufenthaltes in Diani mit Gudrun Dürr verabredet und wurden ins Kinderdorf eingeladen. Der erste Eindruck zeigte schon den deutschen Einfluss in Nice View: Alles war sauber, geordnet und grundsolide aufgebaut. Wir haben uns dann erst mal lange mit Gudrun unterhalten. Dabei ist uns die ungeheure Aufgabe bewusst geworden, die die Familie Dürr auf sich genommen hat. Die Führung von mehr als 60 (Gesamtprojekt) Mitarbeitern und die Organisation einer vielschichtigen Struktur aus wirtschaftlichen und pädagogischen Elementen, die das Kinderdorf anbietet.



Dabei ist diese Arbeit kein Selbstzweck, sondern dient einzig und allein der materiellen Absicherung und geistigen Formung der, bis jetzt über 60 aufgenommenen Kindern in Nice-View und der momentan über 170 Schüler und Schülerinnen von der Babyclass bis hin zur 8. Klasse.



Die materielle Absicherung muss komplett durch das Projekt gestemmt werden. Die Kinder wurden zwar zum großen Teil vom örtlichen Jugendamt zu Nice View gebracht. Dabei fließen grundsätzlich aber keinerlei staatliche Mittel in das Projekt. Obwohl Nice View versucht vieles in Eigenleistung zu erbringen, kosten aber auch kenianische Kinder Geld. Zu den menschlichen Grundbedürfnissen kommt in Kenia zum Beispiel auch noch Schulgeld. Vor allem in den weiterführenden Schulen macht das pro Jahr und Kind bis zu 1000 € aus. Dabei ist gerade für diese Kinder Bildung die einzige Chance auf eine gesicherte Zukunft.



Jedes Kind hat eine schwere Vergangenheit hinter sich: Der Tod der Eltern, Verwahrlosung oder körperliche Übergriffe sind Gründe wieso die Kinder nach Nice View gekommen sind. Viele Geschichten, die uns Gudrun über manche Kinder erzählt hat, gehören zu den Erschütternsten, die wir je erfahren haben. Man sieht sich die Kinder an und wundert sich, ob diese Wunden jemals heilen werden. Aber dann lächeln die Kinder dich an und strahlen einen ungeheuren Optimismus und Lebensfreude aus. Es ist unglaublich wie offen und interessiert die Kinder den Kontakt mit uns gesucht haben. Zudem gibt es dann noch eine Mama Gudrun, der man die Liebe zu ihren Kindern in jeder Minute anmerkt und einen Papa Eddy, der sich darum kümmert, dass alles in Ordnung gehalten wird. Gerade aufgrund des tropischen Klimas gibt es immer wieder große und kleine Instandhaltungsmaßnahmen zu bewältigen.



Und ihre Kinder haben auch schon wichtige Aufgaben übernommen. Dies hat uns davon überzeugt, dass den Kindern in Nice View trotz ihrer vergangenen Erlebnisse und trotz der allgemein schwierigen Voraussetzungen in Kenia, eine große Chance für die Zukunft gegeben wird. Das Zusammentreffen mit den Kindern ist vielleicht der prägendste Eindruck, der Kenia in uns hinterlassen hat und durch den wir nun auch begeistert über das Land und vor allem über die Arbeit von Familie Dürr und dem Projekt Schwarz-Weiß berichten können.

Wir wünschen für die Zukunft viel Kraft, für das tägliche Durchhaltevermögen in Kenia und Gottes Segen für dieses beeindruckende Projekt.

Katharina & Christoph