In den Pausen für Msambweni

Weißenhorn Msambweni ist eine Stadt in der Provinz Coast im Süden Kenias. Der Ort liegt direkt am Indischen Ozean zwischen der Stadt Ukunda und der Grenze zu Tansania hat zahllose wunderschöne Strände. Aber so viele Probleme, dass kaum ein Einwohner dafür noch Augen haben kann. Das wollen Schüler jetzt ändern. Zumindest ein bisschen.



Mario Neuhäußler aus Ingstetten war im Jahr 2007 in der fünften Klasse, als er eine DVD des Vereins Projekt Schwarz-Weiß sah. Dieses Projekt kümmert sich um Waisenkinder in Kenia und betreut in Msambweni Kinderdörfer samt Schule und Kindergarten. Fasziniert von den Kindern in Afrika, zeigte der Mitschüler die DVD seinen Lehrern, denn er wollte helfen. So entstand in den vergangenen Jahren eine enge Partnerschaft zwischen dem Projekt aus Roggenburg und der Weißenhorner Mittelschule, mit Patenschaften und Spenden helfen die Schüler den Kindern in Kenia. 1999 reiste die Gründerin von „Projekt Schwarz-Weiß“ nach Kenia um den Bau des ersten Kinderdorfes zu organisieren. Es entstand das erste Haus samt sanitären Anlagen für 15 Kinder, privat finanziert durch die Familie Dürr. Vereinsgelder gab es damals noch nicht.Schnell war klar: Gudrun wird länger in Afrika bleiben. Zu groß ist die Gefahr, dass gespendetes Geld nicht ankommt oder die Arbeiten nicht richtig fortlaufen.

Fruchtspieße, Taschen und Vogelhäuser

Es entstand das erste Dorf, welche heute den liebevollen Namen Nice View Childrens Village trägt. In den Folgejahren wuchsen die Projekte stetig an. Eine Schule, Kindergarten, eine Ausbildungsstätte und das Nice-View Childrens Village II folgten,auch dank vieler Spenden und Unterstützer aus der Fuggerstadt. So wie nun auch die Mitteschule. 2007 ging es los: Die Schüler verkauften damals noch in der Grundschule Süd - Fruchtspieße und kenianische Ketten in den Pausen mit großem Erfolg. Die logische Konsequenz folgte zeitnah: Der Verkauf wurde auf die Hauptschule ausgeweitet. Auch die Produktpalette erweiterte sich: Neben den Ketten verkauften die Schüler fortan auch Figuren und Taschen aus Kenia. „Besonders beliebt sind die Vogelhäuser aus den Kokosnussschalen“, erzählt Mario Neuhäußler, der inzwischen in der neunten Klasse ist.



Schnell kamen durch diese Verkaufserlöse hohe Beträge zusammen.Über die Jahre wurde die Zusammenarbeit intensiver und auch andere Klassen beteiligten sich an der Unterstützung. So bastelten die Weißenhorner Schüler erstmals Osterhasen aus Holz, und der Verkauf der Tücher und Figuren aus Kenia wurde wiederum verstärkt. Beim Ostermarkt gab es einen eigenen Verkaufsstand für das Nice View Childrens Village. „Während der 850-Jahr-Feier in Weißenhorn war unsere Schule mit einem Mittelaltermarkt vertreten. Auch das erwirtschaftete Geld haben wir an das Projekt gespendet“, erzählt die betreuende Lehrerin Ute Fiedler. 2011 halfen alle Klassen beim Verkauf und auch in den praktischen Unterrichtsfächern wurden für die Waisenkinder in Msambweni wieder Osterhasten hergestellt. Im Laufe der Jahre sind so mehrere Tausend Euro zusammengekommen. Und das Geld kommt auch wirklich an. Schließlich hat das „Projekt Schwarz-Weiß“ seinen Ursprung in Roggenburg und die Familie Dürr hat die volle Kontrolle über die Spendengelder. „Wir setzen alles gezielt ein und kein Cent versickert in der Korruption“, versichert Marcel Fiedler. Bis heute haben rund 60 Kinder in den Dörfern ihre neue Heimat gefunden.



Auch in Zukunft wird die Schule ein ständiger Partner des Projektes sein und der regelmäßige E-Mail Verkehr zwischen den Waisenkindern im Nice-View Village und der Mittelschule sorgt für den persönlichen Kontakt. Mario liest eine E-Mail auf Englisch, in der die Kinder aus Kenia ihren deutschen Freunden für ihre Unterstützung danken. „So was ist doch die schönste Bestätigung“ “, sagte Ute Fiedler.

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An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Schüler- & Schülerinnen, sowie bei den Lehrkräften und Eltern aufs herzlichste bedanken!

Quelle
Neu-Ulmer Zeitung