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Liebe Paten, Freunde und Sponsoren,
der erste Schnee in diesem Winter ist nun auch hier im hohen Norden unseres wunderbaren Landes gefallen. Zwischen Hamburg und Lübeck, wo ich (Matthias) mit meiner Familie lebe.
Mein erstes Jahr als Vorstandsvorsitz liegt hinter mir. Ein aufregendes Jahr. In vielerlei Hinsicht.
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Der gesamte Vorstand und alle Vereinsmitglieder, besonders aber die ganze Nice View Familie in Msambweni, danken dir von Herzen für deine Unterstützung. Schön, Menschen wie dich an der Seite von Nice View zu wissen.
Was meine Arbeit als Vorstand im Projekt Schwarz-Weiß e.V. betrifft, möchte ich keinen einzigen Tag missen. Auch nachdem ich immer tiefer eingetaucht bin in dieses Projekt, welches den Ursprung 1996 fand, liegt es mir am Herzen einmal mehr zu sagen:
„Was für ein beeindruckendes, bewundernswertes Projekt. Ich habe allergrößten Respekt vor dem, was wir alle zusammen geleistet haben!“
Ein weltpolitisch sehr turbulentes Jahr geht zu Ende. Es ist einiges los. Beunruhigend für sicherlich uns alle die nicht aufhören wollenden vielen Unruhen auf nahezu der ganzen Welt und deren mitsichbringenden wirtschaftlichen Auswirkungen.

Die nächsten Jahre werden herausfordernd werden. Hoffen wir gemeinsam, dass die Demokratie siegt und dass die Politik es in Zukunft besser schafft, uns Menschen wieder mitzunehmen.
Aber wie schön, es gibt auch Gutes zu berichten. Auf der ganzen Welt. Im Nice View in Kenia. Und auch bei uns in Deutschland.
Wie Julian Nagelsmann im Juli so wunderbar sagte: „…gemeinsam zusammenhalten in diesem wunderbaren Land und nicht immer alles so extrem Schwarzmalen“.
Gerade jetzt sollten wir, ja vielleicht müssen wir sogar noch mehr zusammenhalten und noch näher zusammenrücken, um gemeinsam die in den nächsten Jahren vor uns liegenden Herausforderungen zu stemmen.

In den Morgenstunden des 29. Februar stand ganz plötzlich eine Frau mit zwei kleinen Kindern vor dem Eingangstor unseres Nice View Children`s Village. Sofort haben sich unsere Mitarbeitenden um die drei gekümmert und den sehr kleinen zweijährigen, unterernährten und noch nicht laufen könnenden Jungen und seine acht Monate junge unterernährte Schwester in Obhut genommen.
In dem Gespräch mit unseren Sozialarbeiterinnen Doris und Gladys erzählte die Frau namens Patricia aus dem an der Grenze zu Tansania gelegenen Buschland des Lunga Lunga Sub-County kommend, dass sie die Kinder von deren Mutter ohne Essen in ein Haus eingesperrt verlassen aufgefunden habe.
Unsere aufgenommenen Neuankömmlinge haben sich bei uns inzwischen prächtig entwickelt. Beide sind feste Mitglieder unserer Familie geworden.
Nachdem die Finanzierung gesichert war, hat Edi im Frühjahr noch mit dem Bau der Erweiterung des Nice View Kindergartens inkl. eines Social Office und einem School Office begonnen. Die von Edi angefangenen Bauarbeiten sind unter der Leitung von Gudrun und Denise im Juni dieses Jahres finalisiert worden. Ein ganz großes „Chapeau“ an dieser Stelle an unsere beiden starken Frauen.
Im Frühjahr startete die Planungsphase des zweiten großen Um- /Neubauprojektes der Nice View Day Care. Status quo ist, dass die Kindertagesbetreuung aktuell in einem alten provisorischen Haus mit Makutidach (Palmenblattdach) untergebracht ist, welches in der Nacht vom 2. April zum 3. April aufgrund eines heftigen Gewitters und eines sehr starken Regens teilweise eingebrochen ist. Niemand ist zu Schaden gekommen und Edi hat das Dach mit seinem Team umgehend provisorisch repariert. Dieses Ereignis hat deutlich gemacht, wie wichtig die Umsetzung dieses Bauprojektes ist. Mit der Vergrößerung der Day Care schaffen wir zusätzlich Arbeitsplätze, die den Bewohnern Msambwenis die Möglichkeit geben ihrem Job nachzugehen. Mittlerweile müssen auch in Kenia beide Elternteile arbeiten, um den Lebensunterhalt der Familie zu decken. Auch alleinerziehende Eltern sollen die Chance bekommen in den Beruf zurückzukehren.
Wir hoffen dieses Projekt in 2025 umsetzen zu können.

Eine weitere Planung in Nice View sieht vor, das „alte“ Social Office zu einer Mutter-Kind Räumlichkeit umzubauen. Mutter-Kind-Gespräche müssen dann nicht mehr „zwischen Tür und Angel“ irgendwo auf dem Flur oder in der Küche stattfinden. Weiterhin ist ein Rückzugsort für die Kinder geplant, in denen gelesen, gespielt oder einfach auch nur einmal abgehangen werden kann. Das marode Makutidach wird dafür ab der Essensbanda, bis hin zum Kindergarten durch ein Wellblechdach mit Holzverschalung ersetzt.
Wir hoffen dieses Projekt in naher Zukunft umsetzen zu können.

Aufgrund der sich veränderten Witterungsverhältnisse halten die Makutidächer nicht mehr solange, wie noch vor 20 Jahren und sind zudem sehr leicht entzündlich. Nice View möchte generell nach und nach alle Dächer auf Wellblech mit innenliegender Holzverschalung umbauen.
Bereits seit einigen Jahren ist Nice View dabei, das Wissen für Gemüse- und Obstanbau über Permakultur zu vergrößern. Auch 2024 wurde weiter ausprobiert und optimiert. Eine Grundlage für erfolgreiche Ernten ist ein wertstoffhaltiger Nährboden. Durch wochenlanges Probieren und Testen hat Gudrun mit den Gärtnern herausgefunden, dass fermentiertes Seegras den idealen Nährstoff für erfolgreiche Ernten bietet. Seit einigen Wochen erzielt das Farmprojekt nun für mich unfassbare Erntemengen an Tomaten (mal 200 Kg, mal 250 Kg), Paprika, Spinat, Salat, Melonen, Ananas, Mangos, Bananen e.t.c., was Nice View in Zukunft sehr viel unabhängiger vom Kauf teueren Gemüses und Obstes macht. Die tollen Ernteergebnisse haben leider auch die Affen mitbekommen. In den letzten Wochen hat Nice View Gewächshäuser geplant und kalkuliert, die in den nächsten Monaten auf den verschiedenen Anbauflächen entstehen sollen. Bioqualität für die Nice View Kinder, fernab von Chemie für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Das ist die Basis für eine gesunde Zukunft der gesamten Nice View-Familie. Gleichzeitig schafft es Arbeitsplätze in Msambweni. Die Kinder erlernen den so wichtigen Gemüse- und Obstanbau für die Vorbereitung auf das spätere Leben in Eigenständigkeit. Und Nice View erreicht eine Kostenreduzierung beim Gemüse- und Obsteinkauf.
Am 3. April habe ich mich auf den Weg nach Msambweni gemacht, mit unter anderem 100 Stück Seife im Gepäck, die aus einem ugandischen Entwicklungshilfeprojekt stammen und gegen Malaria helfen soll. Mitte Juni hat Nice View angefangen, diese Seife zu testen. Im September habe ich von Gudrun erfahren, dass in den zurückliegenden Wochen nicht ein Malaria-Fall eintrat. Was für ein wunderbarer Erfolg. Die Herstellung dieser Seife ist möglicherweise ein nächstes in Msambweni aufzubauendes Projekt.
25 Jahre Nice View - „Nice View Evening“ - am 13. April sollte es eine Überraschungsparty für die Familie Dürr geben.
„Es ist egal, zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert, es ist immer zu früh und es tut immer weh.“
Nach meiner Ankunft in Msambweni habe ich viel mit Edi besprochen und unsere aktuelle Baustelle besichtigt. In typischer Edi-Manier schwärmte er euphorisch von möglichen weiteren Bauvorhaben.
Wieder auf der Nice View Baustelle am Montagmorgen sagte er dann ganz plötzlich, dass er Bauchschmerzen habe, schnell nach Hause fahren und sich hinlegen müsse.
Marcel hat ganz kurzfristig einen Flug gebucht. Als dieser am nächsten Morgen um kurz vor sechs in Mombasa landete, war Edi leider nicht mehr unter uns. Edi war in der Nacht von den Engeln geholt worden. Unfassbar, wie schnell das auf einmal ging. Zweifelsohne, Edi hat ein großes Loch hinterlassen. Aber auch zwei sehr starke Frauen. Denise und Gudrun füllen dieses Loch zusammen mit ihrem starken Nice View-Team und lassen uns weiterhin sehr zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Ich finde es bewundernswert, wie die beiden, Marcel und das gesamte Nice-View-Team es schaffen, „die Nice View-Arbeit“ weiterhin so perfekt organisiert zu bekommen.
Die Nice View Klinik hat von Januar bis Oktober 2024 bereits 10.080 Patienten behandelt und ist ein wichtiger medizinischer Bestandteil Msambweni`s geworden.

Am 07. Oktober bekam Nice View einen Anruf einer Mitarbeiterin vom Jugendamt aus Diani mit der Bitte ein Kind aufzunehmen. Sie berichtete, dass ein Vater vor einigen Tagen sein Kind bei einer Frau zur Betreuung abgegeben hätte und dieses abends nach der Arbeit wieder abholen wollte. Der Vater kam weder an dem Abend, noch in den nächsten Tagen wieder. Auch mit Hilfe der Polizei und des Jugendamtes konnte der Vater nicht gefunden werden. Umgehend machte sich eine unserer Sozialarbeiterinnen auf den Weg nach Diani, um das Kind von der Polizeistation abzuholen. Gegen 20 Uhr sind die Sozialarbeiterin und der zweijährige Junge wieder zurück in Msambweni angekommen, wo der Neuankömmling sofort von unserer Nice View Familie herzlich in Empfang genommen wurde. Sollten weder der Vater, noch andere Familienmitglieder, die mit der Betreuung des Kindes in Verbindung stehen könnten, von der Polizei ausfindig gemacht werden können, werden die Nice View Sozialarbeiterinnen weitere Schritte unternehmen, um das rechtliche Wohlergehen und die langfristige Betreuung des Kindes im Nice View zu klären.
Seit Mitte des Jahres laufen konkrete Planungen, unsere Homepage auf ein aktuell gängiges Webspace System umbauen zu lassen. Dieses ist sehr kostenaufwendig und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, ist aber auch absolut notwendig, da unser veraltetes System zukünftigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann und auch um zukünftig eine bessere Sichtbarkeit im World Wide Web erzielen zu können.
Gudrun und Wiebke arbeiten weiterhin eifrig und mit Akribie an Gudruns Buchprojekt „Erbe an Nice View“. Immer noch sind wir auf der Suche nach Sponsoren und nach einem Kontakt zu einem Agenten oder Buchverlag, dem wir Gudruns Herzensprojekt vorstellen können.
Perspektiven im Herkunftsland schaffen, das Geschaffene erhalten und Projekte zur Refinanzierung fördern, das ist unsere Vision für die kommenden 25 Jahre Nice View.
Mitarbeitendenwohnungen (in kurze mehr auf unserer Homepage), unsere Farm, die Klinik, die Schreinerei, die Schneiderei, das Seife-Projekt – alles dies sind Chancen und Möglichkeiten, Nice View auch in Zukunft auf noch sicherere Beine zu stellen. Zusammen mit dem hohen Anspruch, die immer größer werdende Verantwortung der Nice View Schützlinge mit guter Bildung und einem gesunden Selbstbewusstsein auf das reale Leben dort draußen vorzubereiten.
Vielen DANK an die vielen Nice View Besucher in 2024.
Vielen DANK an dich und all die uns schon seit so vielen Jahren an unserer Seite stehenden und immer mehr neuer dazukommenden unterstützenden lieben Menschen.
Der Erfolg unseres gemeinsamen Hilfsprojektes wäre ohne deine finanzielle Unterstützung undenkbar. Jede noch so kleine Hilfe ermöglicht es uns, die Betreuung der Kinder auf dem gewünschten Niveau zu halten, zu verbessern und um auf außergewöhnliche Situationen flexibel reagieren zu können.
Einer allein kann kein Dach tragen. Bleibe uns als Träger des großen Daches über den Nice View - Projekten erhalten. Transparenz schafft Vertrauen und in Nice View sind GÄSTE IMMER WILLKOMMEN. Fühle dich jederzeit eingeladen, dir vor Ort anzuschauen, was mit deiner Unterstützung erreicht wurde. Das Team von Paradise Garden freut sich auf dich. (www.paradise-garden.africa)
Ausführlichere Informationen zu einigen der hier angesprochenen Themen und weitere spannende Geschichten aus dem Nice View findest du auf unserer Homepage www.kenia-hilfe.com unter „Neuigkeiten“. Besonders zu erwähnen ist ein kürzlich aufgenommenes Interview von Mr. Francis, ein staatlich angestellter Sozialarbeiter, der wissen wollte , was aus dem in 2015 auf einer Müllhalde gefundenem Baby geworden ist (Hier geht es zum Hörspiel - Ein Wunder - )
Wir freuen uns auch immer über eine persönliche Nachricht von dir.
Liebe Paten, Sponsoren und Freunde, von Herzen Danke für deine / eure Unterstützung, Asante Sana!
Wir als Vorstand wünschen dir und deinen Lieben eine entspannte Vorweihnachtszeit ohne Hektik und Stress, glückliche Momente, so leuchtend wie der Sternenhimmel, ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest und für das neue Jahr vor allem ganz viel Gesundheit, Glück, Gelassenheit, Spaß am Leben, Kreischmomente, mal an sich selbst denken, unbedingt wieder barfuß durch den Regen laufen, was „nicht ganz Normales“ machen und viel Spannendes mit tollen Momenten.
Herzliche Grüße aus Roggenburg
Matthias Braun (1. Vorstand)
Christoph Kast (2. Vorstand)
Marcel Dürr (Kassenwart)
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