Schule und Kindergarten - Nice View Gratitude Academy

Seit Jahren ist eines unserer vorrangigen Ziele eine eigene Schule, um den Nice View und anderen Kindern eine kindgerechte und gute Schulbildung zu bieten.

In vielen afrikanischen Schulen werden heute noch militärische Schulregeln praktiziert und angewandt. Kinder werden mit Stöcken geschlagen oder müssen zur Strafe stundenlang auf Knien ausharren, mit den Händen über dem Kopf. Aufgrund der extrem grossen Schulklassen (in öffentlichen Schulen mehr als 60 Schüler pro Klasse) sind die generell schlecht ausgebildeten Lehrer meist völlig überfordert. Die Schulgebäude sind klein und in marodem Zustand, und es gibt oft keine oder nur sehr unhygienische Toiletten. Lehrmaterial fehlt oft und es gibt vor allem in öffentlichen Schulen kaum Schulbänke, sodass die Kinder häufig, auch bei Regen, auf dem blanken Boden sitzen müssen. Fächer wie Kunst oder Musik fehlen meist völlig, und das Sportangebot beschränkt sich auf Fussball spielen.

Zum Teil haben die Schüler täglich von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr Schule und am Samstag von 08:00 - 12:00 Uhr, danach einen langen Nachhauseweg und dann noch oft bis in die Nacht hinein und in den Wochenenden Hausaufgaben zu bewältigen.

Wo darf hier noch ein Kind ein Kind sein?

Wir haben es mit verschiedenen (öffentlichen & privaten) Schulen versucht, das Jugendamt, die Polizei und sogar das zuständige Ministerium über die Missstände informiert: ohne nennenswerten Erfolg. Daher freuen wir uns, dass nach all den Jahren des mehr oder weniger hilflosen Zusehens die körperlichen und seelischen Misshandlungen unserer Kinder ein Ende haben, und wir Ende 2007 den Grundstein für die eigene Schule legen konnten.

Nice View Schule mit Kindergarten

Im September 2008 begann dann ein neuer Abschnitt im Kindergarten- und Schulprojekt auf dem Nice-View 2-Gelände. Die Kinder zogen aus den provisorischen Räumlichkeiten im sogenannten Mädchenhaus in das neue Schulgebäude.

2010 konnte ein weiteres Schulgebäude mit weiteren 4 Klassenzimmern in Betrieb genommen werden.

Hier können nun circa zweihundert Schüler unterrichtet werden, so dass mehr Kinder aus dem Dorf Msambweni aufgenommen werden können.

Wir folgen dem kenianischen Bildungsplan, welcher sich am sogenannten 8-4-4-System orientiert. Das heißt, die Kinder besuchen acht Jahre die Grundschule, vier Jahre das Gymnasium und vier Jahre die Hochschule. Das Ziel ist nicht, wie in Kenia üblich, Profit zu erwirtschaften, sondern wir möchten ein hohes Schulniveau erzielen, wobei die Kosten durch die veranschlagten moderaten Schulgebühren nicht gedeckt werden können. Somit ist das Schulprojekt auf Sponsoren angewiesen. Denn nur so ist es uns möglich, auch Kindern aus ärmeren Familien eine gute und vielfältige Schulausbildung zu ermöglichen. Desweiteren möchten wir auch gerne noch mehr Kinder aufnehmen, deren Familien die Schulgebühren nicht aufbringen können.

Schulbücher werden allen Schülern und Schülerinnen zur Verfügung gestellt.

Neue Einrichtungen im Schulgebäude sind ein Lehrerzimmer und ein Computerraum.

Neben Unterrichtsfächern wie Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Kisuaheli, Musik, Bildende Kunst, Sozial- und Gesellschaftskunde, Religionslehre, Kommunikations- und Informtionstechnologie und Sport erkennen und fördern wir die verschiedenen Begabungen der Kinder, indem wir ihnen die Möglichkeit bieten, an außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen.

Desweiteren haben wir uns entschieden, allen Kindern ein zweites Frühstück sowie ein Mittagessen zu servieren. Um alle gleich zu stellen, erhalten die Kinder von außerhalb außerdem soweit verfügbar Bekleidung, Schuhe und Schulranzen, welche wir aus Deutschland erhalten haben.